Wir wollen weniger. Minimalismus. Ein Trend, der auch in den Wohn- und Lebensraum einzieht. Wie er umzusetzen ist, erfährst Du in nur sechs Tipps. Von Küchensieben, Pflanzengruppen und dem Raum für Nichts.
1. Was brauchst Du wirklich?
Sind die fünf Siebe in der Küche wirklich notwendig? Oder kann ein Teil – oder können alle vier davon – verschenkt werden? In meinen Beratungen durfte ich bisher beobachten, dass Menschen vor allem eine Vielzahl von Bettwäsche-Sets haben. Angebotspreise locken und verführen zum Kauf, letztlich auch zu einem übervollen Wäscheschrank. Bevor etwas Neues gekauft wird, lieber mal nachsehen wie viel Brauchbares und Schönes noch vorhanden ist. Gilt auch für andere Alltagsgegenstände. Ein Trick schafft auch bei Pflanzen, Deko und Bildern eine klare Linie.
2. Pflanzen- und Dekorationszonen schaffen. Und Bilderzonen.
Pflanzen im Wohnraum unterstützen das Raumklima und können positiv auf das Gemüt wirken. Doch wenn diese überall in der Wohnung verteilt sind, kommen sie wenig zu Geltung. Besser ist es Pflanzenzonen zu schaffen. Das bedeutet in einem Raum drei Pflanzen zu einer Gruppe zusammenstellen. Gleich verhält es sich übrigens mit Dekogegenständen. Ach ja, und auch mit Bildern.
Beispiel für eine Bilderzone | Quelle: Schöner Wohnen, Bild: Bolia Simples Wandregal mit Deko als Centerpieces | Regal Wally gesehen bei Westwingnow.de3. Klare Linien statt liebliche Verschnörkelungen.
Barocke Bilderrahmen schlucken viel Raum und tragen auf. Willst Du Deinen Wohnraum minimalitisch gestalten – dann lieber glatte Bilderrahmen. Auch geschwungene Beine einer Bank, Sessel oder Tisch wirken weniger minimalistisch als gerade Beine. Weniger ist auch hier mehr.
4. Mit Farben sparsam umgehen.
Jeden Raum in einer anderen Farbe zu gestalten macht durchaus Sinn, wenn jeder Raum anders wirken soll. So werden Schlafzimmer laut Farbpsychologie eher in blau, grau oder beige gestrichen und Küchen öfter mal in Rottönen. Doch das Ein- und Umstellen auf viele verschiedene Farbtöne kann anstrengend sein. Besser ist es Räumen mit ein paar farbigen Akzenten – in Form von Dekorationszonen, farbigen Zierkissen auf der Wohnzimmercouch oder einem Highlight, wie einer roten Küchenuhr, Farbe zu verleihen. Ist übrigens auch einfach zu ändern, wenn sparsam damit umgegangen wird.
Besonders minimalistisch wirken kühle Farben wie Grautöne und Blautöne, auch silber oder der Schwarz-Weiß-Look lässt Minimalismus in den Wohnraum einziehen. Weiß fördert eine Eigenschaft.
5. Leere, weiße Wände …
… unterstützen nicht nur den Fluss von Nichts, sondern regen auch die Kreativität an. So können durch den Reizentzug und dem Sehen auf eine weiße Wand kreative Ideen entstehen. Einfach mal dem Nichts Raum geben.
6. Aufgeräumte Oberflächen sind Minimalismus pur.
Natürlich ist es praktisch beim Kochen Utensilien griffbereit zu haben, ohne Schubladen und Schränke zu öffnen. Oder auch die Frühstückbrettchen gleich bei der Abwäsche stehen zu lassen. Doch so wirkt es eben auch überladen. Willst Du Minimalismus, dann finde Plätze in den Laden und Schränken.
Ob ein Genie das Chaos überblickt, kann ich nicht beantworten. Mein Arbeitplatz ist möglichst sauber und ordentlich. Kommen Menschen mit dem Problem zu mir, dass sie nicht kreativ arbeiten können, wirkte deren Arbeitsplatz meist sehr voll und ohne Platz etwas entstehen lassen zu können. Erkennst Du Dich wieder? Dann nimm Deinen Arbeitplatz mal unter die Lupe.
Ich habe noch einen ziemlich abgedroschenen Bonustipp für Dich. 😉
7. Entrümple Deinen Kleiderkasten.
Vor einem Jahr herrschte bei mir und meinem Beratungskreis eine regelrechte Kleiderkasten-Entrümpelungswut. 🙂 Meist ist das der erste Schritt hin zum Minimalismus. Einfach probieren!
In diesem Sinnen: Frohes Minimieren.