Verpflichtungen, Termine, Vereinbarungen. Hast du zu viel davon, so könnte dies ein Grund sein, weshalb du nicht im Jetzt leben kannst. Und ja, auch dann wenn du glaubst, dass dir all deine Verpflichtungen Spaß machen.
In Gedanken immer schon in der Zukunft.
Ein Treffen ist zu planen, die betreffenden Personen sollen kontaktiert werden, die möglichen Termine abgestimmt. Deine Gedanken drehen sich im Kreis und irgendwie hast du ein flaues Gefühl im Magen. Oder hast du zu etwas zugesagt, dass vor einigen Wochen ganz gut ausgesehen hat. Ja, da war dein Terminkalender auch noch total weiß und leer. Heute aber ist der Termin sogar doppelt belegt und du musst das erste Treffen kürzen, um im Anschluss gleich zum nächsten zu hetzen.
Manche halten einen ausgefüllten Terminkalender für ein ausgefülltes Leben.
Wenn du bemerkst, dass dir Verpflichtungen oder Treffen mehr Kraft rauben als geben und das über einen längeren Zeitraum anhält, ziehe die Notbremse. Sei es dir selbst wert! Wenn du letztlich nur noch eine Hülle von dir bist, hilft das niemanden.
Du darfst Egoist sein, denn zuerst muss es dir gut gehen, damit du anderen etwas geben kannst.
Zu viele Termine und Verpflichtungen rauben dir nicht nur Kraft, sie lassen dich auch ständig mit den Gedanken, mit deiner ganzen Energie in der Zukunft sein. Du bekommst ja gar nicht mehr mit was in der Gegenwart abgeht. Kommt dir das bekannt vor? Dauert ein derartiger Zustand länger an schlägt dir das auch auf die Gesundheit…
Was nun dagegen tun?
Streiche alles, was nicht wirklich notwendig ist
Erkläre den Personen weshalb du dich entscheiden hast dieser und jener Verpflichtung nicht mehr nachzugehen oder einen Termin, ein Treffen abzusagen, ganz ehrlich. Einige werden dir dankbar sein, dass du so ehrlich bist. Vielleicht ist es ein Anstoß für sie, ebenfalls Verpflichtungen zu cutten oder jemand, der es wirklich gern macht kommt zum Zug. Jene, die es nicht verstehen, sind nicht weiter zu beachten. Ja, wirklich! Sie rauben dir nur Kraft und das brauchst du nicht.
Wenn du es brauchst lasse dir die Möglichkeit offen, dich zu einem späteren Zeitpunkt, wenn es besser passt, wieder zu melden.
Plane nicht mehr als zwei Wochen im Voraus
Ok, manche Sachen werden mehr als zwei Wochen im Voraus geplant. Beispielsweise wenn du Trauzeugin bei einer Hochzeit bist oder einen Urlaub machst.
Bei Treffen mit Freunden, Essenseinladungen der Schwiegereltern oder ein Besuch einer temporären Ausstellung reicht es vollkommen maximal zwei Wochen im Voraus zu planen. Das hat den Vorteil, dass dies einerseits nicht zerdacht wird und andererseits nur zustande kommt wenn es wirklich er- oder gewünscht ist und nicht weil vor vielen Wochen der Kalender leer war.
Überschlafe “Terminanfragen” eine Nacht
Unsere erste Reaktion auf Anfragen bezügliche eines Treffen, möglichen Termins ist oft ein “Ja!” um die Sache abzuschließen und nicht weiter darüber nachdenken zu müssen. Zumindest im Moment.
Stress entsteht oft wenn wir “Ja” sagen obwohl wir “Nein” meinen.
Nimm es dir also heraus, eine Nacht über deine Entscheidung zu schlafen und auch wenn es “nur” um einen 2-3 stündigen Termin geht. Ist es wirklich wichtig, wird eine Zusage morgen auch noch möglich sein.
Verplane maximal 50% deiner Zeit
Der Rest ist nur für dich oder für unvorhergesehene Dinge. Beispielsweise braucht ein Freund dringend einen Rat und ihr trefft euch oder du brauchst mehr Zeit für ein berufliches Projekt.
Der nächste Punkt ist sehr ähnlich, ich finde es aber sehr wichtig deshalb habe ich zwei daraus gemacht.
Verplane nur jeden zweiten Tag
Somit kommst du nicht ins Strudeln. Du kannst in Ruhe Lebensmittel einkaufen, den Haushalt machen, lesen oder was auch immer du gerne tust wenn du alleine mit dir bist.
Übe “Nein-Sagen” mit deinen Freunden (und dann tatsächlich tun)
Wenn dir “Nein-Sagen” sehr schwer fällt, kannst du deine Freunde bitten es mit dir zu üben. Informiere sie über dein Vorhaben, nun mehr Raum für dich zu schaffen, und dass du deshalb öfter “Nein” sagst. Vielleicht macht der ein oder andere “Ja-Sager auch gleich bei dieser Übung mit. 😉
Du wirst sehen, in kurzer Zeit wirst du eine gute Balance zwischen den Verpflichtungen, Terminen, Treffen, die du wirklich wahrnehmen möchtest und jenen die du lieber lässt, finden.
Nimm dir mal ne Auszeit
Wenn du einige Zeit nicht auf dich achten konntest oder es einfach übergangen bist, gönne dir ein paar Tage Auszeit, meist reicht es ein paar Abende nicht zu verplanen oder einen kleinen Ausflug (ins Grüne/an einen stillen Ort/alleine) zu machen.
Und wieder ein Mal freue ich mich über deinen Kommentar: Wie gehst du mit Terminen, Verpflichtungen, Vereinbarungen, wenn es dir zu viel um? Hast du schon einmal Verpflichtungen gecuttet? Oder welche Methoden hast du um erst gar nicht in diese Lage zu kommen?
Fühl’ dich einfach wohl,
Viktoria
PS Gerade in letzter Zeit bin ich vielen Dingen nachgegangen, die mir Spaß gemacht haben, mir trotzdem viel Energie abverlangt haben. Ich war so im Planen drinnen, dass ich weiterhin meine Zeit großzügig verplant habe und gar nicht gemerkt habe, dass es zuviel ist. Ich kenne das schon von früher sehr gut, ich erlitt sogar schon zwei Mal einen Zusammenbruch. Deshalb habe ich mir oben genannte Verhaltensweisen geschaffen und wende diese erfolgreich und immer leichter an. Ich wünsche auch dir erfolgreiche Anwendung. 🙂